Kandidaten-Interview Listenplatz 2

Michael Haug (50), Bankbetriebswirt, Listen­platz 2

Kade Horlacher: Lieber Michael, du bist seit 10 Jahren für die Grünen im Gemeinderat. Was habt ihr bisher bewegen können?

Michael Haug: Wir Grünen konnten in den letzten Jahren richtig viel bewegen, von der Teilnahme am European Energy Award, über die Verlegung von Stolpersteinen bis zur Rettung und dem Ausbau unserer Bibliothek. 

KH: Was ist deine Vision für die Zukunft?

MH: Ich möchte, dass Ilvesheim in 10 Jahren zu weiten Teilen klimaneutral ist und sich an die heißen Sommer, die wir haben werden, angepasst hat. Ilvesheim soll eine attraktive Ortsmitte erhalten, mit Geschäften und Treffpunkten.

KH: Und an was denkst du beim Thema kommunale Energieversorgung?

MH: Zunächst sollten wir unsere gemeindeeigenen öffentlichen Dächer komplett für Solar nutzen und unsere Bevölkerung beim Ausbau von Solar fördern. Auch unsere Bebauungspläne sollten da in Zukunft verbindlich sein.

KH: Ich könnte mir vorstellen, dass du die Bürger*innen hierbei mitnehmen möchtest. Welche Ideen hast du für mehr Bürgerbeteiligung?

MH: Bei großen Projekten können wir viel stärker das Wissen unserer Bevölkerung nutzen. Es leben Expert*innen aus fast allen Gebieten in Ilvesheim. Dazu können aus zufällig ausgewählten Bürger*innen zusammengesetzte Bürger*innenräte eingesetzt werden. In anderen Ländern wird das schon gemacht.

KH: Bei der Umsetzung von mehr Bürgerbeteiligung wird eine gute Digitalisierung bestimmt nicht schaden. Wie gut ist Ilvesheim hier aufgestellt?

MH: Lange ist in diesem Feld viel zu wenig passiert. Wir müssen erreichen, dass Behördengänge digital erledigt werden können. Dafür müssen Verwaltungsprozesse weg vom Papier. Der Gemeinderat muss diesen Weg unterstützen. Zudem möchte ich erreichen, dass die Sitzungen des Gemeinderats live im Internet mitverfolgt werden können, sodass sich wirklich jede*r interessierte Bürger*in ein Bild von der politischen Entscheidungsfindung machen kann.

KH: In Ilvesheim leben viele Familien. Vor allem im Mahrgrund sind in den letzten Jahren viele Familien mit Kindern zugezogen. Wie familienfreundlich ist deiner Meinung nach Ilvesheim?

MH: Ilvesheim hat eine gute, modern ausgestattete Grundschule. Wir haben eine gute Kinderbetreuung und eine lebendige Vereinswelt. Beispielsweise mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit helfen wir, Ilvesheim weiter immer familienfreundlicher zu machen. Für die vor allem im Mahrgrund steigende Zahl der Jugendlichen haben wir noch nicht das Angebot, das wir brauchen. Wenn wir einen Jugendgemeinderat bekommen, kann der Veränderungen anstoßen, sodass Jugendliche sich ihr Ilvesheim selbst mitgestalten können. Das lässt Jugendliche von Anfang an Demokratie erleben. Die Antwort auf Demokratiefeinde muss mehr Demokratie sein. Und am besten fangen wir hier schon bei unseren Kindern und Jugendlichen an.

Verwandte Artikel